Das lernen Sie von Hollywood

Hollywood bewegt die grosse Masse. Die Produktion von so einem Streifen kostet im Schnitt 100 Millionen Schweizer Franken, was etwas überspitzt heisst; über 1 Million pro Minute Film. „Fluch der Karibik Fremde Gezeiten“ schafft es gar auf 2.8 Millionen! Eingespielt hat er dann immerhin beachtliche 1’100 Millionen.

 

Für Ihren Corporate Movie haben Sie mit grosser Wahrscheinlichkeit ein marginaler Bruchteil an Budget. Einige Punkte müssen daher klargestellt werden, ehe wir uns einem Stückchen Hollywood bedienen.

Die Ernüchterung

 

Ihr Corporate-Film wird nicht wie ein Hollywoodfilm aussehen-zumindest mit grösserer Wahrscheinlichkeit nicht.
Er wird auch keine so pompösen Effekte, Stunts und noch nicht einmal so zauberhafte Kulissen haben. Auf die Sonne zu setzen ist kostspielig und brauchen Sie Schauspieler, denken Sie nicht erst an die Elite. – bekannte Songs? – hmmm- leider nein. Die Lizenzierung frisst ratz-fatz Ihr ganzes Budget.
Hören sie nach dieser anfänglichen Ernüchterung die leiseste Gefahr, dass Ihre Idee unter diesen Umständen nicht funktionieren könnte, switchen Sie um Ihretwillen! Geskriptete Storys sind keines Falls immer der beste Ansatz.

 

Wir gehen davon aus, dass Sie von Ihrer Geschichte und der Machbarkeit überzeugt sind…

 

Fast jeder Blockbuster, kann einer von zehn Story-Kategorien zugewiesen werden.
Im Grunde schauen wir also immer wieder das Gleiche, einfach ein bisschen anders interpretiert. Kennt man die Strukturen, geht leider ein Stück vom Zauber verloren. Man weiss, wann die Action kommt, wann der Wendepunkt und auch, wann man beruhigt aufs Klo gehn kann, weil grad eh nichts passiert.

 

Wer sich entzaubern lassen will, dem sei das wirklich lesenswerte How-to-Buch „Save The Cat“ empfohlen. Es ist an angehende Drehbuchautoren gerichtet, macht aber auch immer wieder Vergleiche zu Werbefilmen und bringt das Wesentliche auf den Punkt.

Die Basics

 

Wir richten unseren Fokus auf die Basics der erfolgsversprechenden Drehbuch-Techniken. Die nämlich, können ohne ein solides Grundwissen, wunderbar für die Konzeption und auch Publikation von Corporate-Geschichten genutzt werden.

 

„Das Schweigen der Lämmer“, „Catch Me If You Can“ oder auch „Zurück in die Zukunft“ sind Filmtitel die Neugierig machen. Sie versprechen mir etwas und sie verraten auf welches Erlebnis ich mich ungefähr einlasse.

 

„Imagefilm So & Co.“ Danke aber nein!

 

Trüge „Zurück in die Zukunft“ den Titel „Science Fiction Komödie Robert Zemeckis“, hätte er wohl auch nie Erfolge gefeiert

Hollywood-Inspiration Nr. 1: Der Titel

 

Der Titel macht neugierig

  • Der Titel verrät das Genre aber erwähnt es nicht explizit
  • Der Titel sagt auf welche Art Erlebnis der Film mitnimmt

 

Und noch etwas; Ironie ist nicht jedermanns Sache aber achten Sie sich einmal darauf, wieviel Ironie in bekannten Filmtiteln steckt. Sie verspricht Unterhaltung und sie ist ein guter Indikator dafür, dass die Geschichte einen gewissen, wenn auch dehnbaren Tiefgang hat.

 

Ein weiter Tipp zur Publikation Ihres Filmes und ich verspreche Ihnen, dass er für die Konzeption relevant ist… Es geht um den Beschrieb von Ihrem Film.

 

Sie wollen ins Kino gehen und haben keine Ahnung was läuft. Die Entscheidung für oder gegen einen Film hängt dann einzig von einem Satz im Kinoprogramm ab. Dieser Satz muss fesseln und sollte mich dann auch besser nicht enttäuschen. Ist der Satz langweilig werde ich mich sicher nicht in den Saal setzen um mich dort weiter zu langweilen.

 

Der Kurzbeschrieb ist nicht nur hilfreich, damit überhaupt jemand ihren Film sehen möchte, er ist auch ein super Indikator. Er sagt Ihnen ob ihre Geschichte gut ist oder noch etwas fehlt. Gedanken über den Kurzbeschrieb macht man sich nie zu früh. Können Sie nicht in einem Satz beschreiben worum es in Ihrem Film geht, haben sie keine Geschichte. Zumindest keine, die sich wirklich lohnt erzählt zu werden.

Hollywood-Inspiration Nr.2: Der Kurzbeschrieb

 

  • Ihr Beschrieb macht innerhalb von einem Satz Lust den Film zu sehen.
  • Geht das nicht und Sie brauchen Mimik, Gestik und Ihre blühende Phantasie, ist ihre Idee vermutlich nicht ausgereift. Ist der Beschrieb langweilig – erst recht nicht.
  • Das Versprechen im Beschrieb muss im Film eingelöst werden

 

Bei der Konzeption von Corporate Geschichten, gerade wenn es sich um einen einzelnen Kurzfilm handelt, kann man nur sehr bedingt auf einen Aristoteles-Verwandten Spannungsbogen setzen.

Die kurze Aufmerksamkeitsspanne Ihrer Zuschauer kann aber bereits durch die allersimpelste aller Abwandlungen der klassischen Storytelling-Strukturen von Aristoteles, Gustav Freytags, Christopher Vogler und Co., verlängert werden.

Nicht lachen…

Hollywood-Inspiration Nr.3

 

„Es war einmal…“, so fangen alle Märchen und ordentlich viele Filme an…
Brutal simpel und doch Klasse- deswegen unsere Hollywood-Inspiration Nr. 3: „Es war einmal vor langer `oder auch einiger` Zeit…“ – Sie dürfen jeweils zu einem Satz ergänzen…

„Es war einmal vor langer Zeit…“
„…Jeden Tag…“
„…“aber“ an einem Tag…“
„…deswegen…“
„…und darum…“
„…Bis schlussendlich…“

Nehmen Sie den Zuschauer mit Ihrer Geschichte auf eine Reise mit, wie es alle gossen Regisseure taten und tun. Lassen Sie den Zuschauer an Ihrer geteilten Erfahrung wachsen.

Falls Sie Ihren Horizont in Sachen Filmgeschichte erweitern und einige unserer grossen Quellen der Inspiration kennenlernen wollen, nehmen Sie sich einmal „The Story of Film“ von Mark Cousins vor.