Vom Tod des Corporate Films

Ist der klassische Corporate Film am Aussterben? Ja.

Mit der klassischen Corporate Sprache ecken Sie nirgends an. Sie wird von allen Schichten akzeptiert und verstanden. Kantenlos, seriös und positiv gehalten, outen sie sich bereits in den ersten paar Sekunden als Corporate Film. Je mehr es von der Sorte gibt, je höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Interesse an ihnen abnimmt. Die Übersättigung und der Verstoss sind über lang oder kurz die logische Folge.

 

Wir von VJii produzieren im Jahr mehrere hundert Corporate Filme. Wittern wir die Chance, einen Film fernab der klassischen Corporate Sprache produzieren zu dürfen, knallen bei uns die Korken.
Leider entscheiden sich unsere Kunden aber doch oft für den sicheren Mittelweg oder das konservativ klassische Konzept. Die Angst zu stürzen, sobald der gefestigte, erprobte Grund verlassen wird, ist offensichtlich grösser als der Wunsch viral zu gehen und im positiven Sinne abzuheben.

 

Wir appellieren an Ihren Mut, an Ihre spielerische Lust am Ausprobieren. Die Corporate Sprache ist nicht Ihre Sprache. Gott weiss, wenn nicht nur wegen der breiten Akzeptanz, wessen Sprache es ist und weshalb sie sich so universell durchsetzt. Sicher ist, dass die Corporate Sprache immer mehr hinterfragt, kritisiert und parodiert wird.

 

Wie wollen Sie sich denn bitte differenzieren, wenn Sie die Sprache sprechen, die jeder spricht? Warum sollten Sie mit 0815 auf Interesse stossen, geschweige denn viral gehen?

 

Ein bewusst provokativer Einstieg.

Wir wollen Ihnen natürlich nicht sagen, dass wir 80% der Corporate Filme für die Mülltonne produzieren. Vielmehr wollen wir Sie sensibilisieren, dass der klassische Weg absolut nicht der Ultimative ist.

 

Generell und besonders in der Schweiz, haben Sie noch einige Jahre Zeit sich neu zu erfinden. Die Corporate Filme, wie wir sie heute kennen, werden sich in naher Zukunft sogar unglaublich stark vermehren. Dort, wo die Corporate Filme für den Transport von Informationen genutzt werden, ist ihr Tod überhaupt noch nicht in Sichtweite.
Gerade weil die Zunahme an Bewegtbildcontent exponentiell steigt, werden sich Firmen Gedanken machen müssen, wie sie sich in der Fülle des Contents differenzieren können.

 

Wollen Sie sich einen Vorsprung sichern, sollten Sie sich jetzt in Bewegung setzen.

 

Kurz vor Weihnachten überrascht VJii seine Kunden mit einem Endjahresvideo. Klassisch war Keines. Im letzten Film haben wir die Corporate Sprache und den Trott parodiert und da bereits zu mehr Mut aufgerufen. Wir haben den Film für Sie verlinkt. Mit unseren Endjahres-Videos schwimmen wir bewusst gegen den Strom. Wir sprechen in unserer eigenen, spielerischen, teils provokativen Sprache zu Ihnen. Die Resonanz unserer Kunden ist äusserst positiv, die Klickraten sind überdurchschnittlich hoch. Ein mancher würde wohl sagen, dass diese Videos grenzwertig geschmacklos, billig, gar vulgär und unzumutbar sind. Wir gehen das Risiko bewusst ein und nehmen in Kauf gewisse Personen auszugrenzen. Sobald man provoziert, Humor nutzt, eine klare Meinung äussert, ein Statement jeglicher Art setzt, ist das einfach so.

 

Die Beobachtung erfolgreicher Youtube-Videos der jüngsten Zeit geben uns Recht, wenn wir behaupten, Rebellion und das Feiern des schlechten Geschmacks sind weit mehr als ein Trend. Diese Welle wird die Corporate Bewegtbildkommunikation grundlegend verändern. Es ist die Verschmelzung von Film und Kunst, ein Ausbruch aus der Verhärtung. Was für eine Bereicherung!

 

Das Corporate Musikvideo Supergeil von Edeka war wohl im deutschsprachigen Raum das erste Video, das durch seine bizarre Machart für Furore und grossen Erfolg sorgte.
Den Song «Supergeil» der Berliner Kultfigur Friedrich Liechtenstein gab es schon vor der Kampagne. Lediglich der Text wurde umgewandelt und ein recht mutiges Video produziert. Jede Firma hätte das im Prinzip machen können, aber Edeka hatte den Mut diese Idee umzusetzen. 20 Millionen Videoaufrufe und zahlreiche Nachahmungen waren der Lohn.

 

Mit „Wohne, wie auch immo du willst!“ ist Immowelt 2017 mit sagenhaften 24 Millionen Klicks durchgestartet. Der Nachfolger, seit wenigen Monaten auf Youtube, knüpft gleich nochmals an den Erfolg an.
Ähnlich wie bei „Supergeil“ bedienen sich die Videos an trashigen, humorvollen Elementen im Musikvideolook.

 

Die Werbefilme von Hornbach bewegen sich weit weg von Mainstream und provozieren seit Jahren heftig. Kreativer „Trash“ für die grosse Aufmerksamkeit ist auch bei ihnen Thema und es wird immer wie schräger.

 

Die Tendenz hin zu einer wunderbar verspielten, neuen Art der Corporate Bewegtbildkommunikation kann weltweit und selbst bei Luxusmarken wie Kenzo, Gucci und Co. beobachtet werden.

 

Obwohl wirklich alles erlaubt sein wird, ist der Grad zwischen gutem und schlechtem „Trash“ schmal. Sie sollten sich bewusst sein, was Sie tun, nicht wie der unabsichtlich trashige TV Spot von Fischer Bettwaren. Bemerkenswert ist, dass dieser Spot, so schlecht er auch ist, oder eben gerade weil er so schlecht ist, mehr mediale und virale Präsenz einbrachte, als manch klassischer Imagefilm.

 

Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen, Ihre ganz eigene Sprache zu finden und Ihre Kundschaft schrittweise daran zu gewöhnen.

 

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